Menschen

Es geht langsam auf Weihnachten zu

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Langsam wurde es Zeit, den Dienstplan für Weihnachten aufzustellen. Irgendwer muß ja Bereitschaftsdienst schieben und eins steht fest, dieses Jahr mache ich das nicht.

Ich hoffe ja immer, daß an Heiligabend nichts ist und bin froh, wenn es endlich auf Mitternacht zugeht und wir ohne Auftrag bleiben, bei dem 24.12. auf dem Laufzettel steht.

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Einmal habe ich ganz persönlich keine Lust, daß wir an Heiligabend arbeiten müssen und dann gönne ich das auch niemanden, daß das Weihnachtsfest wegen eines Sterbefalls ins Wasser fällt.

Irgendwie ist das schon etwas vollkommen Anderes, wenn es am 25. oder 26. ist. Ein Jahr sagte einmal eine alte Frau zu mir, als wir am 25. Dezember ihren verstorbenen Mann abholten: „Wenigstens hat er noch bis heute durchgehalten, ich dachte schon der stirbt mir in den Gänsebraten.“

Mehr oder weniger passend war auch mal die Aussage einer Schwiegertochter: „Ist ja gut, daß die jetzt erlöst ist. Aber wissen Sie, wenn die gestern gestorben wäre, hätten wir unser Leben lang an Heiligabend ihren Todestag gehabt. So ist schon besser.“

Ein Sohn sagte am Bett seiner verstorbenen Mutter: „Ich sage gestern noch ‚Hauptsache die stirbt uns nicht am Heiligen Abend‘, heute ist schon besser und gut daß sie jetzt wegkommt, morgen fahren wir in Skiurlaub, da hätte ich sie sonst wieder in die Pflege bringen müssen.“

Die Krönung, weil so kurz, kam von einem recht betagten Mann, dessen Frau wir am ersten Feiertag holten: „Und ich hab ihr noch ein Geschenk gekauft…“

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(©si)