Frag doch den Undertaker

Six feet under

Ob ich die Serie „Six Feet Under“ mag? Natürlich! Wann gibt es schon mal eine TV-Serie, die sich überhaupt mit diesem Thema befasst. Allerdings mag ich die Serie auch und eigentlich vor allem, wegen der vielen anderen Stories, die da erzählt werden. Dass es im Bestattergewerbe spielt, gibt der Sache nur einen morbiden Charakter, man hätte die Serie genauso gut drehen können, wenn die Leute eine Fahrschule oder eine Wäscherei gehabt hätten.

Was da vom Bestattungsgewerbe gezeigt und berichtet wird, ist sehr amerikanisch und hat mit den Bedingungen und Verhältnissen bei uns nichts zu tun. Das Bestattungsgewerbe in den USA unterscheidet sich von unserem grundlegend. Das fängt bei den Erdbestattungen an, wo Graber für die Ewigkeit und nicht für 12, 15 oder 25 Jahre angekauft werden, geht über die Einäscherungen, die der Bestatter selbst vornimmt und den Verbleib der Asche bis hin zu dem Aufwand, der um die Aufbahrung und Trauerfeier getrieben wird. Eigene Trauerkapellen gehören in Amerika ebenso zum Standard, wie die Abschiednahme am offenen Klappsarg.
Für den Sarg alleine geben die Amerikaner oft soviel aus, wie bei uns für eine komplette Bestattung aufgewandt wird.

Was ich persönlich absolut geil finde, sind amerikanische Bestattungswagen. Leider erfüllen diese oft nicht die DIN-Anforderungen, die in Deutschland gelten, sind wahnsinnig teuer und selbst gebraucht (dank Einfuhrumsatzsteuer) schier unbezahlbar. Außerdem sind sie für unsere Zwecke zu groß, zu breit. Ein norddeutscher Kollege hat so ein Schlachtschiff und berichtet immer wieder davon, dass er nicht auf den Friedhof fahren kann, nicht in die Einfahrten von Altersheimen passt usw.

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An der Fernsehserie „Six Feet Under“ finde ich besonders gut, dass gezeigt wird, wie normal man in diesem Haus mit dem Thema umgeht. Man wohnt quasi mit den Toten zeitweilig unter einem Dach.
Was hier auch immer deutlich zum Ausdruck kommt, ist der Trend in den Vereinigten Staaten, seine Verstorbenen einbalsamieren zu lassen. Das kommt bei uns erst allmählich zum Tragen. Durch eine solche Einbalsamierung ist, um es einfach mal in klaren Worten zu sagen, der Verstorbene länger haltbar. Verwesungsprozesse werden hinausgezögert und machen, neben den kosmetischen Maßnahmen, eine geruchsneutrale und hygienisch einwandfreie offene Aufbahrung während der Trauerfeier überhaupt erst möglich.

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(©si)